Wer Kabelbinder im Freien nutzen möchte, sollte sich mit dem Thema UV-Beständigkeit auseinandersetzen. Aber sind alle Kabelbinder UV-beständig? Was bedeutet „bedingt UV-beständig“, und warum sind die meisten weißen oder farbigen Kabelbinder nicht UV-stabil? Hier erfahren Sie alles Wichtige zu diesem Thema.
Wichtig: Nicht alle Kabelbinder sind UV-beständig!
UV-Beständigkeit bei Kabelbindern: Was bedeutet das?
Dass die UV-Strahlung durch Sonnenstrahlen besonders intensiv ist, wissen wir durch die Sonneneinwirkung auf unserer Haut. Zu viel direkte Sonneneinstrahlung kann unsere Haut verletzen. Wenn unsere Haut den UV-B-Strahlen und UV-A-Strahlen der Sonne zu lange direkt und ohne entsprechenden Schutz ausgesetzt ist, verursachen sie einen Sonnenbrand und können langfristig Hautkrebs auslösen.
Der Einfluss der Sonne auf eingefärbten Kunststoff ist optisch oft das Ausbleichen, doch es passiert noch etwas Anderes mit dem Kunststoff. Der Kunststoff wird spröde, rissig und eventuell brüchig.
Spröde Kunststoffkabelbinder verlieren ihre Festigkeit und können leicht reißen. Die Funktion der Kabelbinder, nämlich das sichere Halten und Befestigen von Gegenständen, ist somit nicht mehr gewährleistet.
Sind Kunststoffe UV-beständig, bedeutet dies, dass das Material durch die UV-Strahlen der Sonne nicht beeinträchtigt oder beschädigt wird. Somit kommt es nicht zum Ausbleichen der Oberflächen. Außerdem werden UV-beständige Kunststoffe nicht spröde oder rissig, sondern behalten ihre Härte, Biegsamkeit und Festigkeit. Bei UV-beständigen Kabelbindern bleibt die Haltekraft auch bei Nutzung im Freien erhalten.
Gibt es einen Unterschied zwischen UV-witterungsstabil und UV-beständig?
UV-witterungsstabil, UV-stabil, UV-stabilisiert und UV-beständig sind in Bezug auf Kabelbinder Synonyme. Sie bedeuten, dass das Material gegenüber UV-Strahlungen widerstandfähig ist. Bitte beachten Sie zeitliche Hinweise des Herstellers zur Widerstandfähigkeit gegenüber UV-Strahlen.
Herstellung von UV-stabilen Kabelbindern: So funktioniert es:
Polyamid 6.6 ist das meist genutzte Material für Kabelbinder. Polyamid 6.6 hat viele positive Eigenschaften für Kabelbinder (siehe Blogbeitrag: Polyamid 6.6: Ein wahrer Alleskönner unter den synthetischen Werkstoffen). Leider ist der Kunststoff von sich aus nicht UV-witterungsstabil. Damit Polyamid 6.6 UV-stabil wird, muss dem Material ein Zusatzstoff (Additiv) beigefügt werden. Schwarze Kunststoffkabelbinder erhalten ihre Beständigkeit gegenüber UV-Strahlen durch das Additiv Aktivruß (auch: Industrieruß / englisch: Carbon Black). Rußpartikel dienen ebenfalls als Farbruß zum Einfärben von schwarzen Kabelbindern oder anderen Kunststoffen wie PE (Polyethylen) oder PP (Polypropylen). Aus diesem Grund sind schwarze Kabelbinder von sich aus in gewissen Maße bedingt durch den Rußanteil zum Einfärben auch UV-beständig.
Bei UV-stabilen Kabelbindern ist der Anteil an Ruß im Kunststoff so hoch, dass der Ruß die UV-Strahlen direkt an der Oberfläche absorbiert und in Wärme umwandelt. Da Polyamid 6.6.-Kabelbinder hohen Temperaturen von kurzzeitig bis zu +110°C aushalten, ist die Umwandlung der Strahlung in Wärme nicht nachteilig. Die Materialalterung wird durch Industrieruß erheblich reduziert und eine UV-Stabilität erreicht. UV-stabile Kabelbinder weisen meist einen Anteil von 2-4% Aktivruß im Material auf. Einfache schwarze Kabelbinder haben einen geringeren Anteil an Rußpartikeln im Material.
Neben Aktivruß gibt es weitere Additive, die Kunststoffe UV-witterungsstabil machen können:
- Benzotriazole (UV-Absorber):
Diese UV-Absorber neutralisieren energiereiche UV-Strahlen, bevor diese die Polymerstruktur schädigen. - Hindered Amine Light Stabilizers (HALS)
HALS reduzieren den Abbau von Polymeren, indem sie freie Radikale abfangen und so eine langfristige Stabilisierung ermöglichen. - Antioxidantien:
Verhindern oxidative Schäden durch UV-Strahlen und bewahren die Materialintegrität. - UV-stabile Polymere:
Speziell entwickelte Materialien, die ohne zusätzliche Additive resistent gegen UV-Strahlen sind.
Wieso sind weiße oder naturfarbene Kabelbinder nicht UV-stabil?
Weiße oder naturfarbene Kabelbinder enthalten standardmäßig keine Rußpartikel, die eine UV-Stabilität verleihen könnten, da diese die Farbe verändern würden. Dennoch können spezielle UV-Stabilisatoren wie HALS oder Benzotriazole die UV-Beständigkeit erhöhen. Trotz dieser Maßnahmen bleibt die Lebensdauer weißer Kabelbinder im Vergleich zu schwarzen, rußbasierten Kabelbindern begrenzter.
Unsere UV-beständigen farbigen und weißen Kabelbinder finden Sie unter der Marke OutdoorFix Kabelbinder.
Wie lange halten UV-witterungsstabile Kabelbinder?
Die Lebensdauer von UV-witterungsstabilen Kabelbindern variiert je nach Materialzusammensetzung und Herstellungsprozess. Sie reicht von 3 bis 10 Jahren, abhängig von den Additiven und von der geografischen Region bzw. der Intensität der Sonneneinstrahlung. Beispielsweise garantieren HPER®-Kabelbinder in südlichen Regionen wie Südeuropa eine Haltbarkeit von etwa 10 Jahren.
Wem 10 Jahre UV-beständigkeit nicht reichen, der greift am besten direkt zu Edelstahlkabelbinder. Kabelbinder aus Edelstahl oder Edelstahlkabelbinder mit Polyesterbeschichtung bieten nicht nur physikalischen Schutz vor UV-Strahlen, sondern sind auch ideal für extrem beanspruchte Umgebungen geeignet, z. B. bei starken Witterungseinflüssen.
Wo kommen UV-beständige Kabelbinder zum Einsatz?
UV-beständige Kabelbinder eignen sich ideal für langfristige Anwendungen im Außenbereich. Sie finden Verwendung in:
- Solaranlagen und Photovoltaik
- Landwirtschaft
- Sport- und Freizeitindustrie
- Baugewerbe
- Garten- und Landschaftsbau
Auch Hobbygärtner greifen für langfristige Projekte auf UV-stabile Kabelbinder zurück.
Haben Sie Fragen zu UV-beständigen Kabelbindern?
Unser Kundenservice steht Ihnen gerne zur Verfügung! Schreiben Sie uns eine E-Mail an vertrieb@emc-direct.de oder rufen Sie uns unter +49(0)2369 98469-15 an.
Bestellen Sie UV-stabile Kabelbinder für Ihr Projekt direkt bei unseren Kundenbetreuern oder in unserem Webshop unter www.emc-direct.de. Wir freuen uns auf Sie!
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